Hast du dich beim Anschauen einer NeuroGraphik auch schon mal darüber gewundert, dass nicht alles abgerundet war?
Oder fragst du dich manchmal beim neurographischen Zeichnen, ob du eigentlich immer alles abrunden musst?
Diese Frage stellen auch oft Teilnehmerinnen meiner Schnupper-Workshops. Deshalb möchte ich hier diesen weit verbreiteten Irrtum endlich einmal aufklären.
In diesem Artikel:
Das Abrunden ist eine der wichtigsten Grundtechniken in der NeuroGraphik. Durch das Abrunden entsteht das typische neurographische Muster.
Das Abrunden von Ecken und Kreuzungen beim neurographischen Zeichnen dient der Harmonisierung. Besonders wichtig ist es daher, wenn du zu einem Thema zeichnest, das für dich auf eine Art Disharmonisch ist. Das Muster, das dadurch entsteht, ähnelt dem Bild von Nervenzellen (Neuronen) im Gehirn und deren Verbindungen.
So habe ich es in meinem NeuroGraphik Glossar erklärt. (Hier findest du noch weitere wichtige Begriffe rund um die NeuroGraphik.)
Beim Abrunden in der NeuroGraphik werden bei sich kreuzenden Linien die Ecken abgerundet. So wird aus sich überschneidenden Linien eine Verbindung.
Klingt echt holprig, oder? Schau dir lieber das Video an. Dort kannst du dir verschiedene Beispiele anschauen und ich zeige dir, worauf du achten solltest.
Im Basis-Algorithmus gehört das Abrunden zum 3. Schritt. Dabei wird die Komposition neurographiert, abgerundet und verbunden. Das bedeutet allerdings nicht, dass bei den weiteren Schritten nicht mehr abgerundet wird. Das Abrunden ist, genauso wie das Neurographieren, ein Prozess, der die ganze Zeit mitläuft. Jedes Mal, wenn ich der Zeichnung ein neues Element hinzufüge, darf ich durch Abrunden eine harmonische Einbindung in das Ganze herstellen.
Um zu verstehen, wann und vor allem, wie viel abgerundet werden sollte, ist es hilfreich, sich klar zu machen, zu was für einem Thema und nach welchem Algorithmus gezeichnet wird und was mit der Zeichnung erreicht werden soll.
Im Basiskurs lernen die Teilnehmerinnen den Algorithmus #1 (AVE), der zur Auflösung von Einschränkungen dient. Beim AVE geht es um das Auflösen von Konflikten, deshalb ist es hier wichtig, alles abzurunden. Ziel ist das Erreichen eines harmonischen Zustandes.
Bei allen anderen Algorithmen gehört das Abrunden und Verbinden auch mit zum Zeichenprozess. Nur dürfen wir hier entscheiden, wieviel Abrunden uns gut tut. Das kann individuell ganz unterschiedlich sein, je nach Situation, Thema und Persönlichkeit.
Im Basiskurs wird auch immer wieder die Frage gestellt, wieviel, bzw. wie lange abgerundet werden muss.
Dazu gibt es zwei einfache Grundregeln:
Dazu ein Beispiel:
Wenn es um das Erreichen von Zielen geht, ist es eher kontraproduktiv, alles abzurunden. Dann fehlen dir wahrscheinlich die Energie und der Antrieb, um loszulegen und dich auf den Weg zu machen, um dein Ziel zu erreichen.
Dieses Bild habe ich nach dem Algorithmus #8 NeuroZiel zu meinen Zielen für 2021 gezeichnet. Ich wollte viel umsetzen, deshalb gibt es viele Spitzen und wenig Rundungen.
Hast du aber zu viele Ecken, Kanten und Spitzen in einem Bild, kann es sein, dass du dich überfordert oder gestresst fühlst. Das ist ein guter Hinweis darauf, dass du ein bisschen mehr abrunden darfst.
Um eine neurographische Zeichnung rund zu machen, muss nicht alles abgerundet werden! Wichtig ist vor allem zu wissen, warum du etwas tust und achtsam dafür zu sein, wie es dir damit geht. Die Grundlagen dafür lernst du im NeuroGraphik Basiskurs. Dort bekommst du das Handwerkszeug, um mit NeuroGraphik deine persönlichen Themen bearbeiten und lösen zu können.
Was denkst du?