Im letzten Workshop kam die Frage auf, warum wir in der NeuroGraphik Kreise zeichnen und was sie bedeuten. Wenn du dich das auch schon mal gefragt hast, dann erfährst du in diesem Artikel:
Wenn wir in die Natur schauen, entdecken wir dort viele „Kreise“, die für die Menschen schon immer eine große Bedeutung hatten:
Diese existenziellen Erfahrungen unserer Vorfahren lassen erahnen, wie tief die Bedeutung des Kreises als ein Symbol für etwas Positives in uns verankert ist.
„Zu den Ursprungserfahrungen mit der Gestalt des Runden gehört die Gebärde des Umarmens, mit der ein Mensch den anderen, eine Mutter ihr Kind liebevoll umschließt." GÜNTER W. REMMERT
Abgeleitet von diesen Urerfahrungen verbinden wir mit dem Kreis: Unendlichkeit, das Prinzip des Göttlichen (Urkraft), Zyklus (unendliche Bewegung), Ursprung, Energiequelle, Licht, Harmonie, Einheit, Vollkommenheit und Geborgenheit.
Die NeuroGraphik ist eine „Sprache“ deren Alphabet aus den Grundelementen Kreis, Dreieck, Quadrat und der Neurographischen Linie besteht. In dieser Sprache ist ein Kreis immer ein positiver Impuls.
„Kreis bedeutet Fülle, Reichtum, Gabe, auch Freude, Achtung, Wert. Was uns wichtig ist, kreisen wir ein, was uns lieb ist, umringen wir. Ring und Reif sind Symbole des Lebens und der Einheit. Ein Kreis ist perfekt. Harmonisch, rund. Er hat keinen Anfang und kein Ende." HEINRICH ROMBACH
In einer neurographischen Zeichnung können Kreise ganz unterschiedliche Bedeutungen haben. Sie können stehen für Personen, Orte, Zeitpunkte, Ressourcen, Ergebnisse, Werte, Motive, Themen, Situationen, Handlungen, Ereignisse...
Hast du deinen Kreisen eine bestimmte Bedeutung gegeben, kannst du über die Größe und die Anordnung der Kreise zueinander oft zu neuen Erkenntnissen kommen. Außerdem kannst du das neurographische Zeichnen nutzen, um mit der Bedeutung in Kontakt zu gehen und sie so näher zu erkunden. Achte dabei während des Zeichnens auf deine Wahrnehmungen. Was spürst du im Körper? Welche Gefühle tauchen auf? Welche Gedanken gehen dir durch den Kopf?
Ich möchte dir hier am Beispiel eines NeuroBaumes zeigen, wie du Kreise in der NeuroGraphik verwenden kannst.
Dieser Baum ist ein „Wunschkundinnen-Baum" und ich habe ihn vor zwei Jahren zur Entwicklung meiner Selbstständigkeit gezeichnet. Die Kreise im Wurzelbereich stehen für Ressourcen: mein Wissen, meine Ausbildungen, meine Erfahrungen, meine Stärken. Die Kreise im Kronenbereich stehen für Ergebnisse. Hier stellen sie meine Wunschkundinnen dar. Und der große, dick umrandete Kreis im Stamm steht für mich. Du siehst vielleicht, dass ich diesen Kreis im Laufe des Zeichenprozesses immer größer gemacht habe. Diese Zeichnung war eine der ersten, in denen ich es mir erlaubt habe, mich selbst als das Wichtigste in den Fokus zu stellen. Das war ein echtes Aha-Erlebnis. Eigentlich logisch, dass ich die wichtigste Person in meiner Selbstständigkeit bin, oder? Aber hier hat es sich das erste mal richtig und gut angefühlt - rund eben! (Hier kannst du meinen Erfahrungsbericht „Die Magie des NeuroBaumes" lesen.)
Du merkst schon, dass so ein Kreis sehr vielfältig verwendbar ist. Das wichtigste dabei ist: die Bedeutung, die der Kreis für dich in dieser Zeichnung, in diesem Kontext hat, bestimmst immer du! Wenn du jetzt Lust hast einen NeuroBaum zu zeichnen, dann kannst du dich hier zu meinem nächsten NeuroBaum-Workshop anmelden.
Schon beim Betrachten eines Kreises nehmen wir eine Wirkung wahr. Ein Kreis hat ein Zentrum, eine klare Mitte. Vertiefst du dich in den Anblick eines Kreises, kann dir das dabei helfen, in deine eigene Mitte zu finden. Diese Wirkung nutzen Menschen schon lange beim Erstellen oder Betrachten von Mandalas.
Wenn wir einen Kreis nicht nur betrachten, sondern ihn selbst zeichnen, kann sich der Effekt von Ruhe und Harmonie noch verstärken. Das passiert dadurch, dass du den Kreis nicht nur visuell wahrnimmst, sondern ihn auch durch die Bewegung deiner Hand erfährst.
Ein Kreis symbolisiert nicht nur den Zustand der Vollkommenheit, er ist auch vollkommen. Nur unsere Kreise auf dem Papier sind es meist nicht. Und das macht das Zeichnen von Kreisen oft zu einer Herausforderung für uns. Hier dürfen wir uns in Akzeptanz und Demut üben.
Wenn du dir Gedanken machst, dass deine Kreise nicht schön, nicht rund genug sind, kann ich dich beruhigen: auch wenn ein Kreis nicht ganz rund sein sollte, erkennt unser Gehirn das Muster „Kreis“. Dadurch wird das entsprechende neuronale Netzwerk mit den dazu gehörenden Empfindungen wie Ruhe, Harmonie usw. aktiviert. Du kannst dich also entspannen und deiner Perfektionistin frei geben!
Die Bedeutung eines Kreises ist uns beim ersten Einzeichnen manchmal noch nicht bewusst. Das ist ganz normal. Hier hilft es, dieses „Nichtwissen" zu akzeptieren. Meistens ist es dann so, dass während des Zeichenprozesses eine Bedeutung auftaucht. Hilfreich kann es auch sein, sich mit jemandem über das Bild auszutauschen, das führt oft zu neuen Impulsen und Ideen.
Das Zeichnen von Kreisen kann dabei helfen, deine Gedanken zu beruhigen und dich zu entspannen. So findest du zu mehr innerer Ruhe und Gelassenheit. Du kannst das Zeichnen von Kreisen auch nutzen, um dich gezielt auf etwas Schönes zu fokussieren. So kannst du dir zum Beispiel ein Dankbarkeitsbild zeichnen, in dem du ganz viele Kreise für alles, für das du dankbar bist, einzeichnest.
Danach geht es dir garantiert gut. Probier es doch einfach mal aus. Du brauchst nur ein Blatt Papier und einen Stift.
Wenn du mehr über die Wirkung von NeuroGraphik erfahren möchtest, dann ist vielleicht mein NeuroGraphik Basiskurs das Richtige für dich. Dort lernst du, wie du mit NeuroGraphik deine eigenen Themen auf's Papier bringst und bearbeitest. So kannst du innere Einschränkungen nach und nach auflösen und findest zu mehr innerer Ruhe und Gelassenheit.
Wenn du Fragen hast, schreib' mir. Ich freu' mich auf dich!
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